DIE CORONA-PANDEMIE
UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF DAS ZUSAMMENLEBEN
VON EINHEIMISCHEN FRAUEN UND MIGRANTINNEN
IM STADTTEIL HEMELINGEN
Seit Monaten leiden alle Bevölkerungsschichten unter der Corona-Pandemie. Eine Gruppe der Hauptleidtragenden sind Frauen, und besonders Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund.
Sie sind nicht nur in ihrer persönlichen Umgebung (in der Familie, beengte Wohnverhältnisse, in der Nachbarschaft, im gesellschaftlichen Zusammenleben in öffentlichen Orten, durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc.) von dieser Pandemie besonders betroffen, sondern auch durch ihre Beschäftigung, beispielsweise im Reinigungs-, Gastronomie- und Pflegebereich, in der Fleischverarbeitungsindustrie …, sowie durch den Besuch von Sprachkursen etc.
Die meisten dieser Frauen sind durchaus in der Lage, sich sowohl in der deutschen Sprache als auch in der Muttersprache über die Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) zu informieren und sich sowie ihre Familie und ihr weiteres Umfeld durch die Umsetzung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen gegen COVID-19 zu schützen. Dazu zählen zum Beispiel die Einhaltung des Mindestabstandes, das Tragen des Mund- Nasenschutzes, das gründliche Waschen und gegebenenfalls Desinfizieren der Hände, die Meidung größerer (auch familiärer) Veranstaltungen …
Dennoch besteht weiterhin eine große Unsicherheit im Umgang mit dem Corona-Virus, besonders hinsichtlich der stark steigenden Anzahl von Infektionen und der Unklarheit über die weitere zukünftige Entwicklung. Fragen wie beispielsweise „sind meine Kinder in der Schule sicher? Werde ich meinen Arbeitsplatz behalten? Bin ich ein Corona-Verdachtsfall? Wo kann ich mich testen lassen? Wen muss ich informieren, wenn ich positiv getestet werde? Muss ich trotzdem meiner Arbeit nachgehen? …“ sind an der Tagesordnung und hoffen auf eine Antwort.
Deshalb möchten wir mit unserer Kursreihe „Gesundheit“ Frauen die Möglichkeit geben, sich unter Leitung einer Familientherapeutin über all diese Fragen auszutauschen bzw. ihre eigenen Sorgen, Nöte, Wünsche etc. zum Ausdruck zu bringen und sich gegenseitig Hilfe zu leisten.
Außerdem:
Da es aber in unserer Gesellschaft leider auch Rassisten und rassistische Gruppen gibt, die alle Migranten und Flüchtlinge als Krankheitsüberträger bezeichnen und ihnen gegenüber Hass verbreiten – so, wie man dies zur Zeit besonders in den USA durch Trump oder durch Orban in Ungarn mitbekommt – muss man sich leider auch in Bremen im Alltag immer öfter mit solchen Behauptungen auseinanderzusetzen. Deshalb werden wir in diesem Kurs auch darauf eingehen, wie frau sich in solchen Situationen zu verhalten hat, wie Frauen die Familienangehörigen darauf vorbereiten können und welche Argumentationshilfen gegenüber solchen rassistischen Äußerungen innerhalb der Familie weitergegeben werden können.
Erstes Treffen: am 16.11.2020 um 11.00 Uhr
in der Bultstr. 1 in Hemelingen
Weitere Termine werden von den teilnehmenden Frauen selbst bestimmt.
Aufgrund der Corona – Pandemie ist die Teilnehmerzahl auf 8 Frauen beschränkt.
Kontakt und Anmeldung: Vijdan Tuncer (0176 41 01 66 63)
Veranstalter: Anatolisches Bildungs- und Beratungszentrum e.V., Bultstr. 1, 28309 Bremen