Studien- und Kulturreisen

Auch wenn die Türkeistämmigen Menschen aufgrund des damaligen Anwerbeabkommens von 1961 seit mehreren Jahrzehnten in der BRD leben und die Beziehungen zwischen der heutigen Türkei und der heutigen Bundesrepublik Deutschland eine lange historische Tradition haben, und zwar bereits während des Osmanischen Reiches und von Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik bis zum Hitler – Faschismus, bestehen unserer Meinung nach unter der einfachen Bevölkerung beiderseits viele Vorurteile aufgrund fehlender Informationen über das jeweils andere Land und das Zusammenleben.

Wenn zum Beispiel in Deutschland von der Türkei und den Türkeistämmigen die Rede ist, wird dies mit Recht in Zusammenhang gebracht mit der fehlenden Demokratie, der Unterdrückung der Kurden, der Frauen, der Nichtanerkennung der Vertreibungen – Ausrottungen – Massaker an nichtmuslimische Volks- und Religionsgruppen durch den Staat seit dem Osmanischen Reich bis heute, der Menschenrechtsverletzungen, dem Boykott der Türkei im touristischen Bereich und / oder der Unterstützung von Erdoğan durch die in Deutschland lebenden „Türken“ und nicht zuletzt natürlich mit dem Döner.

Aber es ist kaum eine Rede davon, dass es in der Türkei genug republikanisch – demokratisch – laizistisch – sozialistisch geprägte Menschen unterschiedlicher Volks- und Religionsgruppen gibt, die sich dort für eine andere Türkei einsetzen und dafür täglich kämpfen, damit diese andere Türkei möglich wird: beispielsweise für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Frauen, der Kinder, den Umweltschutz, für eine verstärkte Erinnerungsarbeit – geprägt von einer nichtoffiziellen Ideologie des Staates!

Daher möchten wir mit unseren Studienreisen dazu beitragen, Menschen vor Ort kennenzulernen sowie die Geschichte der Türkei bzw. Istanbuls aus dem Blickwinkel der Basis bzw. der Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen kennen- und verstehen zu lernen.

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